Lehr- und Lernmethoden
Folgende Lehr- und Lernmethoden unterstützen BNE im Unterricht.
Methodenvielfalt
Lehr- und Lernmethoden stellen den Lernenden in den Mittelpunkt und schaffen Zusammenhänge, in denen Schüler*innen ihre Ideen, Werte und Standpunkte im sozialen Kontext entfalten können. Lehrer*innen sehen Schüler*innen als aktiv Beteiligte beim Aufbau ihres Wissens an. Da die Fragen in Bezug auf eine nachhaltige Entwicklung kontrovers und komplex sind, ist es wichtig, mit Unsicherheit und Vielfaltumgehen zu können. Qualitätskriterien für BNE-Schulen, S. 17
Beispiel:
Transformative Bildung, Global Citizenship Education und Bildung für Nachhaltige Entwicklung
Das Dossier hat sich zur Aufgabe gestellt, die Begriffe Transformative Bildung – Bildung für Nachhaltige Entwicklung – Global Citizenship Education klarer zu fassen und Verbindungslinien zwischen ihnen aufzuzeigen. Darüber hinaus sollen sowohl der bildungspolitische wie auch der gesamtpolitische Kontext erhellt werden, auf deren Hintergrund sich die gegenwärtige Diskussion mit diesen und um diese Konzepte abspielt.
- Transformative Bildung, Global Citizenship Education und Bildung für Nachhaltige Entwicklung. Eine Erkundung. 659 KB (pdf)
Österreichische UNESCO-Kommission (Hg.): Transformative Bildung, Global Citizenship Education und Bildung für Nachhaltige Entwicklung. Eine Erkundung. Dossier des Fachbeirats der Österreichischen UNESCOKommission „Transformative Bildung/Global Citizenship Education“. Wien, 2023. ISBN-Nr.: 978-3-9505483-0-3 - Transformative Education, Global Citizenship Education and Education for Sustainable Development. An Exploration. 736 KB (pdf)
Austrian Commission for UNESCO (Ed.): Transformative Education, Global Citizenship Education and Education for Sustainable Development. An Exploration. Dossier by the Advisory Board “Transformative Education | Global Citizenship Education” of the Austrian Commission for UNESCO. Vienna, 2024. ISBN-No.: 978-3-9505483-1-0
Stolz auf Holz
Auf allen Sinnesebenen und fächerübergreifend beschäftigten sich die Schüler*innen der Montessorischule Telfs mit dem Jahresschwerpunkt „Ökosystem Wald“. Dabei arbeiteten sie mit Bestimmungsbüchern und Freiarbeitsmaterialien, spielten Ökosystemspiele, machten im Rahmen des wöchentlich stattfindenden Naturtages mit Hüttenbauen Ausflüge in den Wald, , sprachen mit dem Förster, bauten Pflanzenpressen, legten ein Blätterbüchlein an, dokumentierten ihre Einsichten und führten ein Frühlingsfest im Wald durch. Thematische Schwerpunkte dabei waren: unterschiedliche Wälder in Österreich und deren Bedeutung für Mensch und Tier, Funktionsweise von Bäumen, Lebensraum Wald mit Schwerpunkt Säugetiere, Wildtierfütterung, Holzarten, Waldschutz, und die persönliche Beziehung zum Wald.
Aktive Montessorischule Telfs (2017). Stolz auf Holz. Jahresbericht des Schuljahres 2016/2017
Aktivierende Lehr- und Lernmethoden
Kollaborative Lernformen sind am besten geeignet, um Schüler*innen aktiv in den Bildungsprozess zu involvieren. Einige Beispiele für Methoden sind:
- Unterrichts- und Schulprojekte
- Dilemma Diskussion
- Einbeziehung außerschulischer Lernorte
- Lernen an Stationen
- Lernen durch Engagement
- Open Space
- Plan- und Rollenspiele
- Reflectories - interaktive Lerntools zu den Nachhaltigen Entwicklungszielen (SDG’s)
- Szenario-Technik
- World Café
- Zukunftswerkstatt
Beschreibung der Methoden und weitere Infos unter: https://www.politischebildung.schule.bayern.de/bne/methoden-der-bne/
Forschendes Lernen
Forschendes Lernen steckt oft in anderen Begriffen wie „Entdeckendes Lernen“, „Problemorientiertes Lernen“ oder „Problembasiertes Lernen“. Forschendes Lernen ist eine Lernform, bei der die Schüler*innen Arbeitsweisen erproben und den Forschungsprozess (Forschungsfrage – Forschungsdesign – Durchführung – Auswertung) mehr oder weniger stark selbst mitgestalten können. IMST-Newsletter (Nr. 50): "Forschendes Lernen " [November 2020]
Beispiel:
Feuchttücher: Ein Experiment am BG Vöcklabruck in Kooperation mit der Lenzing AG
Schüler*innen des Bundesgymnasium Vöcklabruck führten in Kooperation mit der Lenzing AG ein Experiment durch: Um zu erforschen, ob, bzw. wie lange weggeworfene Feuchttücher die Umwelt belasten, wurden Proben von verschiedenen Arten von Feuchttüchern in der Erde vergraben: herkömmliche Feuchttücher, Feuchttücher aus einer VEOCEL-Faser (Lyocellfasern botanischen Ursprungs) und verschiedene Kunststoffvliese. Nach 13 Tagen wurden die Proben wieder ausgegraben und analysiert: Die herkömmlichen Feuchttücher sowie die verschiedenen Proben aus Kunststoffvlies zeigten nahezu keine Veränderungen. Das heißt, diese Fasern wurden nicht mit Hilfe der Organismen in der Erde abgebaut. Hingegen waren die VEOCEL-Tücher fast vollständig aufgelöst und die Schüler*innen konnten unter dem Mikroskop im Chemielabor nur noch geringe Spuren davon entdecken.
Handlungsorientiertes/Transformatives Lernen
Der Unterricht ist aktionsorientiert, bzw. handlungsorientiert, wenn folgende Merkmale erfüllt sind: Es werden alle Sinne einbezogen (Kopf, Herz, Hände und Füße). An der Gestaltung werden die Lernenden beteiligt. Dabei sollen sie schrittweise zu einer immer größeren Selbstbestimmung bei der Festlegung der Handlungsziele geführt werden. Im handlungsorientierten Unterricht wird der Klassenraum auch verlassen um in reale gesellschaftliche Entwicklungen einzugreifen. Handlungsorientiertes Lernen ist transformativ, wenn wir das Wissen in unseren eigenen Rahmen integrieren und neu interpretieren und es in unserem eigenen Leben in unserer eigenen Praxis umsetzen. Lernen ist auch ein Mechanismus, um die Gesellschaft zu verändern und um die Gesellschaft zu transformieren. Transformatives Lernen verlangt eine bestimmte Art von Pädagogik, welche sich durch drei Charakteristika auszeichnet (Österreichische UNESCO-Kommission 2019):
Lernen zielt auf den Wandel individueller „Bedeutungsperspektiven“; Lernen versteht sich als kollektiver Bewusstwerdungs- und Emanzipationsprozess; Lernen fragt auch nach der notwendigen Veränderung von Kulturen und Strukturen (des Bildungswesens), die emanzipatorisches Lernen behindern.
Beispiel:
Mobilitätsprojekt "Wir laufen um die Welt" Charity Lauf
Unter dem Motto „Wir laufen um die Welt“ trugen die Schüler*innen und Lehrer*innen des Bundesgymnasiums St. Johann ihre gelaufenen Kilometer in ein gemeinsames Trainingstagebuch ein und sammelten dadurch innerhalb von zwei Monaten insgesamt EUR 4.000.-- die im Rahmen der Siegerehrung an die Kinderhilfe Schwarzach und das Projekt Intersol übergeben wurden. Ziel war es, die Schüler*innen nach der langen Zeit im Distanzunterricht wieder zu mehr Bewegung zu motivieren. Die erlaufenen Kilometer dienten einerseits als finanzielle Spende und andererseits als erlaufene Klimameilen im Sinne der CO2-Reduktion. Auch die Gemeinde St. Johann als Klimabündnisgemeinde zeigte sich von dem Projekt begeistert, da viele Schüler*innen den Schulweg zu Fuß zurückgelegt haben, um zusätzliche Kilometer zu sammeln.