ÖKOLOG-Schulen sind Schulen zum Wohlfühlen. Sie engagieren sich für die Umwelt und suchen nachhaltige Lösungen für soziale, ökonomische und ökologische Fragestellungen.

Orientierungen

Im breit gefächerten Themenfeld der BNE bieten Orientierungen einen roten Faden sowie eine Reduktion der Komplexität in den für ÖKOLOG wichtigen Bereichen.

Zukunfts- und Visionsorientierung

Es ist zentral den Schüler*innen bewußt zu machen, dass Lebensweisen, Handlungen und Verhalten in der Gegenwart Auswirkungen auf die Entwicklung und Umwelt in der Zukunft haben. Ein Schwerpunkt soll daher auf die Möglichkeiten der Mitgestaltung einer lebenswerten Zukunft liegen. Qualitätskriterien für BNE-Schulen, S. 21

Beispiel:

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Das nachhaltige Dorf der Zukunft

Das Projekt "Das nachhaltige Dorf der Zukunft" der HBLFA Tirol fungierte unter dem Aspekt der ländlichen Entwicklung vor dem Hintergrund ökologischer und gesellschaftlicher Nachhaltigkeit. In einem ersten Schritt wurden mit den Schüler*innen unterschiedliche Siedlungsformen des ländlichen Raumes und ihre historische Bedeutung erarbeitet (Straßendorf, Streusiedlung, Haufendorf, Angerdorf). Anschließend wurden in Form eines Brainstormings im Klassenverband die Vor- und Nachteile eines Lebens in der Stadt bzw. auf dem Land erörtert. Dabei bildete die Erarbeitung des Themas „Landflucht“ mittels ausgewählter einschlägiger Zeitungsartikel einen wesentlichen Aspekt. Um dem Phänomen der Landflucht politisch zu begegnen, wurde im Jahr 2017 der „Masterplan - Ländlicher Raum“ seitens der Bundesregierung ins Leben gerufen. Das dazugehörige Imagevideo wurde im Unterricht behandelt und auch kritisch beleuchtet. Es folgte der Feldforschungsteil des Unterrichtsprojekts, bei dem Schüler*innen mittels vorgegebener Leitfragen erarbeiten sollten, wie es um die (nachhaltige) Entwicklung ihres Heimatorts bestellt ist. Die Ergebnisse wurden in Kleingruppen diskutiert und im Plenum gesammelt. Als Input wurde der Film „Rettet das Dorf“ herangezogen, worin Potentiale und Perspektiven der dörflichen Entwicklung exemplarisch dargestellt werden. Diese Eindrücke wurden mit den Ergebnissen der eigenständigen Feldforschung kombiniert und unter dem Überbegriff „Nachhaltigkeit“ zusammengeführt. Dabei entfiel ein weiterer Schwerpunkt auf der Erörterung des Begriffs der Nachhaltigkeit im Denken der Schüler*innen. Abschließend wurden Erkenntnisse zur nachhaltigen Dorfentwicklung erneut auf die Ebene der Heimatorte der Schüler*innen gebracht. Die Jugendlichen sollten sich dabei Gedanken machen, wie ihr individueller Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung des ländlichen Raumes aussehen könnte.

Höhere Bundeslehr- und Forschungsanstalt Tirol (2021). Das nachhaltige Dorf der Zukunft. Jahresbericht des Schuljahres 2020/2021.

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FREI DAY. Lernen, die Welt zu gestalten

Niemand weiß, welche Fähigkeiten genau in Zukunft benötigt werden – das Beste, was Schule tun kann, ist, unseren Kindern ein Paket aus Kreativität, Technik, Entdeckungen und Begeisterung mitzugeben, das ihnen hilft, sich in einer Welt zurechtzufinden, die noch nicht gebaut ist. Am FREI DAY suchen die Schüler/innen Antworten auf Zukunftsfragen.

PP_Linz_26_9_23 FD+Praxis (land-oberoesterreich.gv.at)

Werteorientierung

Menschen handeln auf Grundlage ihrer Werte, die sie im Laufe des Lebens und ihrer Erfahrungen gesammelt haben. Werte sind ein wichtiger Teil kritischen und reflektierten Denkens. Bildung für nachhaltige Entwicklung fußt auf Werten wie Rationalität und Reflexivität. Qualitätskriterien für BNE-Schulen, S. 28

Beispiel:

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Werte, die uns was wert sind.

Welche bewussten oder unbewussten Werthaltungen liegen unseren Handlungen und Motivationen zugrunde? Welche Werte sind für unser Zusammenleben in der Schule wichtig? Welche Werte sind für ein geglücktes Miteinander ausschlaggebend? Mit diesen Fragen beschäftigte sich die Fachschule für ökologische Land- und Hauswirtschaft Poysdorf intensiv. Jede/r Schüler*in gestaltete eine 1,5 m hohe "Werteflasche" aus einer dünnen Fichtenplatte, wählte einen ihm/ihr persönlich wichtigen Wert mit einem passenden Spruch oder Zitat, und setzte sich damit kreativ auseinander. Diese Werteflaschen wurden anschließend in der Schule und im Rahmen von Flashmobs in unterschiedlichen Städten präsentiert. Die Schüler*innen erläuterten warum sie sich diesen Wert ausgesucht hatten, warum dieser zu ihnen passt und für sie bedeutet. Dabei entwickelten sich spannende Diskussionen mit Passanten.

Fachschule für ökologische Land- und Hauswirtschaft Poysdorf (2012). Werte, die uns was wert sind. Jahresbericht des Schuljahres 2011/2012.

Interdisziplinarität

Viele Nachhaltigkeitsthemen können aus philosophischen, psychologischen, ethischen, biologischen und juristischen Aspekten betrachtet werden. Deshalb ist ein interdisziplinärer Ansatz im Unterricht notwendig und ermöglicht es komplexen Fragestellungen ganzheitlich zu begegnen. Interdisziplinarität in der BNE | éducation21 (education21.ch)

Beispiel:

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Fächerübergreifendes Müllprojekt

Nachdem Tageszeitungen berichteten, wie schlecht die Mülltrennungsmoral in der Steiermark ist, beschloss die Mittelschule Sinabelkirchen ein fächer- und klassenübergreifendes Projekt zum Thema Müll durchzuführen. Müllvermeidung durch sparsameren Umgang mit Ressourcen, richtige Mülltrennung, sowie Recycling, Upcycling und Downcycling waren unter anderem Themenbereiche, mit denen sich die Schüler*innen im Chemie-, Physik-, Biologie- und Geographieunterricht beschäftigten. Dabei eruierten sie durch genaues Beobachten das Müllaufkommen in ihren Klassenzimmern. In einer anschließenden Diskussion wurden Überlegungen angeführt, welche einfachen Möglichkeiten es gibt, den Müll im schulischen Bereich zu reduzieren. Im Physikunterricht wurden aus Abfallmaterialien sehr originelle Instrumente hergestellt. Auch der Besuch einer Abfallsammelstelle sowie die Teilnahme am Frühjahrsputz der Marktgemeinde Sinabelkirchen sensibilisierte die Schüler*innen für das Thema.

Mittelschule Sinabelkirchen (2014). Fächerübergreifendes Müllprojekt. Jahresbericht des Schuljahres 2013/2014.