ÖKOLOG-Schulen sind Schulen zum Wohlfühlen. Sie engagieren sich für die Umwelt und suchen nachhaltige Lösungen für soziale, ökonomische und ökologische Fragestellungen.

Was hat das mit uns zu tun? - Eine Auseinandersetzung mit der Zeit des Zweiten Weltkriegs

Schule: Lernwerkstatt im Wasserschloss
KoordinatorIn: Lülik Maria
DirektorIn: Tinhofer-Sonntag Ulrike
Inhalt
Die Jugendlichen wollten von sich aus eine genauere Auseinandersetzung mit dem Zweiten Weltkrieg und so entstand gemeinsam mit den Pädagog*innen ein mehrteiliges Angebot und Projekt zur Auseinandersetzung mit dem Zweiten Weltkrieg.
Dies beinhaltetete verschiedene Referate, das Anschauen eines Films und einen gemeinsamen Ausflug nach Mauthausen und nach Wien sowie dazu begleitende Gesprächsrunden um das Gesehen, Erlebte, Gelesen zu diskutieren und für sich selbst in Worte zu fassen.
Gruppenfoto aller Jugendlichen die beim Rundgang in Wien mitwaren

Gruppenfoto aller Jugendlichen die beim Rundgang in Wien mitwaren

Rückblick

Anzahl der Personen im ÖKOLOG-Team: 1

Welche ÖKOLOG-Aktivitäten (Maßnahmen, Projekte etc.) hat Ihre Schule im aktuellen Schuljahr im Hinblick auf die Entwicklungsziele gesetzt?
Die Pandemie im Herbst/Winter 2021/22 und die damit einhergehenden Einschränkungen haben dieses Projekt leider sehr beeinträchtigt und wir müssen nun mit Bedauern feststellen, dass diese Projekt nicht umgesetzt werden konnte.

Daher werden wir im ökolog-Jahresbericht von einem anderen Projekt berichten.
Da die Lernwerkstatt immer auch sehr nach den aktuellen Interessen der Jugendlichen handelt, ist für uns eine langfristige Vorabplanung oft nicht möglich und im Sinne unsere Pädagogik auch nicht sinnvoll.
Die Jugendlichen und auch kleineren Schüler*innen sind von der Idee bis zur Umsetzung eigenverantwortlich und werden von den Erwachsenen unterstützt, aber bekommen wenig Vorgaben.

Maßnahme im Detail
Beschreibung der Maßnahme
Geschichteprojekt Zweiter Weltkrieg:
Dem Interesse der Jugendlichen entsprechend wurde dieses Schuljahr ein Schwerpunkt auf die Zeit des 2. Weltkriegs gelegt.
Zahlreiche Bücher zum Thema wurden aufgelegt.
Es war auch der Besuch eines Zeitzeugen geplant, der aufgrund der Corona-Situation abgesagt werden musste. Das Interesse der Jugendlichen war aber so groß, dass nach Alternativen gesucht wurde. Gemeinsam wurden Fragen erarbeitet und drei Schüler*innen konnten den Zeitzeugen zu Hause besuchen und das Interview führen. Ein Begleiter zeichnete das Gespräch auf, so dass es dann von allen interessierten Jugendlichen angesehen werden konnte - ein berührendes und beeindruckendes Erlebnis!

Im Rahmen der Schwerpunktsetzung wurden von den Jugendlichen Referatsthemen ausgearbeitet und präsentiert.
Passend zu einem Referatsthema wurde interessierten Jugendlichen ein Film über das Leben von Anne Frank gezeigt.

Im Lauf des Schuljahres haben Jugendliche der Lernwerkstatt an drei Veranstaltungen des Mauthausen-Komitees Österreich teilgenommen:
1. Workshop zum Thema Zivilcourage:
Die zentralen Ziele des Zivilcourage-Trainings sind, die Sensibilität für zivilcouragiertes Handeln zu erhöhen, das eigene Verhaltensrepertoire auf unterschiedlichen Ebenen zu erweitern sowie Zivilcourage und gesellschaftliche Verantwortung im Gestern und Heute zu vermitteln. Auf Basis der inhaltlichen Auseinandersetzung mit dem Thema Zivilcourage wird in den Trainings auch "Zivilcourage im Nationalsozialismus" behandelt.
2. “denk mal wien”-Rundgang unter dem Titel „,Wir‘ und die ,Anderen‘“:
Dabei gab es Gelegenheit, sich mit der faschistischen Vergangenheit Österreichs zu beschäftigen: dem Austrofaschismus und dem Nationalsozialismus. Es wurde auf die Bildung von Identitäten eingegangen, auf willkürliches Bezeichnen von Gruppen als Sündenböcke, auf Ausgrenzung und Diskriminierung.
Biographien von Menschen wurden vorgestellt, die zur NS-Zeit von den Nationalsozialisten verfolgt, vertrieben und ermordet wurden bzw. Widerstand geleistet haben.
Eine Schülerin beschrieb den Rundgang in einem Artikel in unserer schuleigenen Zeitschrift „Freigeist – Zeitschrift für Innovative Pädagogik“.
Im zweiwöchentlichen Abstand haben Jugendlichen der Lernwerkstatt die Gelegenheit, am Radioprojekt des Campus & City Radio 94,4 der Fachhochschule St. Pölten teilzunehmen und Sendungen zu gestalten. Im Rahmen einer dieser Sendungen haben sie detailliert über die einzelnen Stationen des Rundgangs und über ihre Eindrücke und Gefühle gesprochen.
3. Geführter Besuch des Konzentrationslagers Mauthausen:
Die Organisation des Führungstermins und die An- und Abreise wurde von den Jugendlichen übernommen.
In einer Nachbesprechung konnten die Jugendlichen Fragen stellen und ihre Gefühle zum Ausdruck bringen.
Wie viele SchülerInnen haben an dieser Maßnahme / dem Projekt mitgewirkt?
25
Wie wurden geschlechterspezifische Lernzugänge berücksichtigt?
nicht im Besonderen
Welche Außenkontakte / Kooperationen gab es im Rahmen dieser Maßnahme / dieses Projekts?
Die SchülerInnen kontaktierten:
- Mauthausen per E-Mail, um einen Besuch zu vereinbaren
- und recherchierten online, um die Zugtickets zu buchen.
- Zeitzeugen-Interview
Wie wurde die Maßnahme / das Projekt präsentiert? In welcher Form erfolgte die Öffentlichkeitsarbeit?
Artikel in der Zeitschrift "Freigeist - Zeitschrift für innovative Pädagogik"
Sendung im Campus & City Radio 94.4 der FH St. Pölten
Wie wurde die Maßnahme / das Projekt reflektiert/evaluiert?
In ständigen Reflexionen und Gesprächen mit den Schüler*innen und im Pädagog*innen-Team.
Was hat sich durch die Maßnahme an der Schule verändert?
Erhöhte Sensibilität für Diskriminierung und ein verstärktes Hinterfragen, was die Wortwahl politischer Parteien betrifft.
Wo liegen unsere Stärken?
Engagement der Schüler*innen;
durch den eigenen Lehrplan der Lernwerkstatt haben wir ein hohes Maß an Flexibilität um auf die aktuellen Interessen der Schüler*innen einzugehen.