ÖKOLOG-Schulen sind Schulen zum Wohlfühlen. Sie engagieren sich für die Umwelt und suchen nachhaltige Lösungen für soziale, ökonomische und ökologische Fragestellungen.

Integration des Lernformates FreiDay Österreich in den Unterricht

Schule: Praxisvolksschule der Pädagogischen Hochschule Steiermark
KoordinatorIn: Zavertanik Sonja, BEd.
DirektorIn: Mag. Luttenberger Claudia, BEd.
Inhalt
Im Rahmen des Sachunterrichts hat sich die 3b Klasse ausführlich mit den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung auseinandergesetzt. Angelehnt an das Lernformat FreiDay Österreich haben sich viele der Kinder eigene Projekte gesucht, um ihre unmittelbare Umwelt direkt mit- und umzugestalten.
Partizipation und Bedarfserhebung standen am Plan.
Zwei Schüler*innen haben aktiv und energisch versucht, ,mit ihrem Vorhaben weiterzukommen. Ihnen gelang es, die Toilettensituation an der PVS zu verbessern. Sie haben aktiv die Bedarfe aller Schülerinnen und Schülern der PVS erhoben. Zusätzlich fanden inklusive Gesprächsrunden und Zusammenarbeit mit externen Expertinnen statt. Die Durchführung von Gesprächen mit Lehrer*innen, Eltern, der Direktorin und sogar des Rektorats bzw. Wirtschaftsabteilung der PHSt zeigt, dass das Projekt darauf abzielte, verschiedene Perspektiven einzubeziehen und sicherzustellen, dass alle Stimmen und Sichtweisen im Vorhaben gehört werden. Ein voller Erfolg für die Schulgemeinschaft, dank des Engagements zweier Schülerinnen der 3b.
Alle Kinder der Schule haben im Vorfeld die Möglichkeit über die zukünftigen Farben der Toiletten abzustimmen.

Alle Kinder der Schule haben im Vorfeld die Möglichkeit über die zukünftigen Farben der Toiletten abzustimmen.

Erste Besprechung der Schülerinnen Leona und Lana aus der 3b mit der Vizerektorin der PHSt Elisabeth Amtmann und der Abteilungsleiterin der Wirtschaftsabteilung Manuela Scherr.

Erste Besprechung der Schülerinnen Leona und Lana aus der 3b mit der Vizerektorin der PHSt Elisabeth Amtmann und der Abteilungsleiterin der Wirtschaftsabteilung Manuela Scherr.

Rückblick

Anzahl der Personen im ÖKOLOG-Team: 5

Welche ÖKOLOG-Aktivitäten (Maßnahmen, Projekte etc.) hat Ihre Schule im aktuellen Schuljahr im Hinblick auf die Entwicklungsziele gesetzt?
Demokratische Erziehung im Sinne von Klassenrat und teilweise Umsetzung des Projekts Frei-Day. Mit dieser Maßnahme sind Wünsche, Ideen und Einfälle der Schüler*innen versucht worden mit dem Schulgremium umzusetzen. Wir haben auch gemeinsam mit der Hochschule eine Aktion zum Thema Schul(siel)straße veranstaltet und mitorganisiert. Der "Hörsaal H(asnerplatz) (Siehe Newsbeitrag vom 5.7.2023 auf der Homepage der PHSt) bot sich in diesem Schuljahr 2x an, wo auch unsere Schüler*innen sich für "Raumplanung in der näheren Umgebung" interessierte. Dadurch konnte auch ein Umdenken oder eine Bewusstseinsbildung für sanfte Mobilität, Verkehrserziehung und Klimaschutz angeregt werden. Zudem nahm die PVS am BiciBus-Projekt teil und unterstützte die tolle Sache des Kinderbüro Graz sowie der Radlobby ARGUS Steiermark. Die Schulveranstaltung war auch Teil der Aktion "Hörsaal H".
Homepagebericht Link: https://www.phst.at/schnellzugriff/aktuelles/detailinformation-zur-nachrichten/article/hoersaal-hasnerplatz-1/
Im Rahmen des Atelierunterrichts haben wir am Projekt "Globales Lernen und Praxis im Schulgarten" gearbeitet, Netzwerke gesponnen und im Schulgarten explizit Materialien erprobt und waren natürlich auch im Schulgarten und dessen Erhaltung tätig. Gerne kann angefragt werden, wenn man einen Schulgarten Workshop buchen möchte. Die Materialien sind langfristig erprobt.

Maßnahme im Detail
Beschreibung der Maßnahme
Im Rahmen des Sachunterrichts hat sich die 3b Klasse ausführlich mit den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung auseinandergesetzt. Angelehnt an das Lernformat FreiDay Österreich haben sich viele der Kinder eigene Projekte gesucht, um ihre unmittelbare Umwelt direkt mit- und umzugestalten.

Ein Beispiel möchten wir hier hervorheben: Neugestaltung der Schultoiletten.
Lana und Leona haben sich als Ziel gesetzt die Toiletten der PVS umzugestalten. Sie haben einen detaillierten Plan entwickelt, die Bedarfe von Schülerinnen und Schülern aus der Schule erhoben und in erster Instanz Gespräche mit Lehrer*innen, Eltern und der Direktorin gesucht.

Als die Wünsche und Bedürfnisse aller Beteiligten erhoben waren hatten die beiden ihr erstes Arbeitstreffen mit der Vizerektorin der PHSt Elisabeth Amtmann und der Abteilungsleiterin der Wirtschaftsabteilung Manuela Scherr, um die Wünsche der Schüler*innen weiterzutragen.

Wir Pädagogen*innen hatten hier lediglich eine Begleitende Rolle über, während Leona und Lana koordinierten und alle nötigen Gespräche zur Umsetzung dieses Projekts taten.

In den Sommerferien 2023 werden bereits die Toiletten gestrichen. Die Farben wurden von allen Kindern der Schule abgestimmt. Die Mädchentoiletten erstrahlen nun in einem pastellfarbenen lila und die Toiletten der Jungs in mint.
Wie viele SchülerInnen haben an dieser Maßnahme / dem Projekt mitgewirkt?
200
Wie wurden geschlechterspezifische Lernzugänge berücksichtigt?
Insgesamt zeigt das Projekt eine bewusste Berücksichtigung geschlechterspezifischer Aspekte in verschiedenen Schritten des Prozesses, wodurch ein inklusives und vielfältiges Lernumfeld geschaffen wird.

1.) Partizipation und Bedarfserhebung: Lana und Leona haben aktiv die Bedarfe von Schülerinnen und Schülern aus der Schule erhoben. Dies ermöglichte es, geschlechterspezifische Bedürfnisse und Anliegen der verschiedenen Schülergruppen zu identifizieren.

2.) Inklusive Gesprächsrunden: Die Durchführung von Gesprächen mit Lehrer*innen, Eltern und der Direktorin zeigt, dass das Projekt darauf abzielte, verschiedene Perspektiven einzubeziehen und sicherzustellen, dass alle Stimmen, unabhängig vom Geschlecht, gehört werden.

3.) Zusammenarbeit mit externen Expertinnen: Die Zusammenarbeit mit der Vizerektorin der PHSt Elisabeth Amtmann und der Abteilungsleiterin der Wirtschaftsabteilung Manuela Scherr zeigt, dass Expertinnen aus verschiedenen Bereichen eingebunden wurden. Dies trägt dazu bei, geschlechterspezifische Aspekte in die Neugestaltung der Schultoiletten einzubeziehen.

4.) Beteiligung von Schülerinnen an Führungspositionen: Die Tatsache, dass Lana und Leona das Projekt koordinierten und alle notwendigen Gespräche führten, zeigt, dass Schülerinnen in Führungspositionen aktiv waren. Dies kann zur Stärkung von Selbstbewusstsein und Führungsqualitäten bei Mädchen beitragen.

5.) Offene Lernumgebung: Durch die Begleitung der Lehrkräfte in einer unterstützenden und begleitenden Rolle, anstatt die direkte Leitung zu übernehmen, wird den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit geboten, eigenständig zu lernen, zu planen und Verantwortung zu übernehmen. Dies fördert Geschlechterneutralität und die Entwicklung von Fähigkeiten unabhängig von geschlechtlichen Stereotypen.
Welche Außenkontakte / Kooperationen gab es im Rahmen dieser Maßnahme / dieses Projekts?
Gespräche mit Eltern und Firmen.
Wie wurde die Maßnahme / das Projekt präsentiert? In welcher Form erfolgte die Öffentlichkeitsarbeit?
Das Projekt wurde bei unserem Ökolog Tag durch ein selbst gestaltetes Plakat der Schüler*innen präsentiert. Die Lehrer*innen wurden per Mail auf dem Laufenden gehalten.
Wie wurde die Maßnahme / das Projekt reflektiert/evaluiert?
Es fanden viele kleine Reflexionsprozesse im Klassenverband statt. Jedoch folgt die Evaluation erst, wenn das Projekt abgeschlossen wurde.
Was hat sich durch die Maßnahme an der Schule verändert?
1. **Schulklima und Wohlbefinden:** Die Neugestaltung der Toiletten kann zu einer angenehmeren und ansprechenderen Umgebung beitragen, was wiederum das allgemeine Schulklima verbessert. Schülerinnen und Schüler können sich in einer positiveren Atmosphäre wohler fühlen und somit bessere Lernergebnisse erzielen.

2. **Inklusion und Gleichstellung:** Die Berücksichtigung geschlechterspezifischer Bedürfnisse und die Beteiligung von Schülerinnen in leitenden Positionen fördern die Gleichstellung der Geschlechter und schaffen eine inklusivere Schulumgebung. Dies kann dazu beitragen, Stereotypen und Vorurteile abzubauen und ein Bewusstsein für Vielfalt und Gleichwertigkeit zu schaffen.

3. **Partizipation und Mitbestimmung:** Das Projekt zeigt, dass Schülerinnen und Schüler aktiv an der Gestaltung ihrer Schulumgebung teilnehmen und ihre Meinungen und Ideen einbringen können. Dies fördert das Gefühl der Mitbestimmung und stärkt die Verantwortungsbereitschaft der Schülerinnen und Schüler.

4. **Entwicklung von Führungskompetenzen:** Die Schülerinnen Lana und Leona, die das Projekt koordinierten, konnten Führungskompetenzen entwickeln, die ihnen in vielen Aspekten ihres Lebens von Nutzen sein können. Sie lernen, Verantwortung zu übernehmen, Entscheidungen zu treffen und mit anderen zusammenzuarbeiten, was ihre persönliche Entwicklung fördert.

5. **Bewusstsein für Nachhaltigkeit:** Durch die Auseinandersetzung mit den Zielen für nachhaltige Entwicklung und die praktische Umsetzung eines Projekts im Kontext von Umwelt und Ressourcenschonung können die Schülerinnen und Schüler ein stärkeres Bewusstsein für Nachhaltigkeit entwickeln. Dies führt zu langfristigem umweltbewusstem Verhalten.

6. **Inspiration für weitere Projekte:** Das erfolgreiche Projekt inspiriert andere Schülerinnen und Schüler dazu, eigene Ideen für Projekte zu entwickeln und umzusetzen. Dies fördert eine Kultur des Engagements und der Initiative in der Schule.

7. **Zusammenarbeit und Gemeinschaftsgefühl:** Die Zusammenarbeit von Schülerinnen, Lehrer*innen, Eltern und anderen Beteiligten bei der Umsetzung des Projekts stärkt das Gemeinschaftsgefühl und fördert den Austausch von Ideen und Perspektiven.

8. **Sichtbare Erfolge:** Die physischen Veränderungen der Toiletten, die durch das Projekt erreicht wurden, sind sichtbare Zeichen für die positive Veränderung, die durch gemeinsame Anstrengungen möglich ist. Dies trägt dazu bei, das Vertrauen der Schülerinnen und Schüler in ihre Fähigkeit zur Mitgestaltung ihrer Umgebung zu stärken.
Wo liegen unsere Stärken?
- Partizipation und Schülerzentrierung,
- Förderung von Führung und Verantwortung,
- Integration geschlechterspezifischer Aspekte