Kraut und Rüben
Schule: Mittelschule Alpbach
KoordinatorIn: Dipl.-Päd. Zeindl Andrea, BEdDirektorIn: HOL Bletzacher Josef, M.A.
Inhalt
Jedes Jahr gibt es an der NMS Alpbach ein Gartenmotto, wobei das Thema von Frühjahr bis Herbst des betreffenden Jahres von den unterschiedlichsten Seiten beleuchtet, in möglichst vielen Fächern aufgegriffen werden soll.In diesem „Gartenjahr“ (es ist das dritte seit Entstehung unseres Schulgartens) wollten wir zwei neuen Nutzpflanzen unsere Aufmerksamkeit schenken: Weißkraut und Wasserrüben, weshalb unser Motto „Kraut und Rüben“ lautete. Die SchülerInnen, LehrerInnen, in weiterer Folge auch Eltern und weitere Gemeindemitglieder sollten die Bedeutung dieser Kulturpflanzen wieder neu entdecken, über Eigenschaften, Anbau, Ernte und Lagerung informiert werden. Der Fokus lag dabei auf praktischer Anwendung des Wissens und der Verarbeitung der Produkte.
Zu Beginn stand natürlich das Sammeln von Informationen zu den Pflanzen. Dabei wurde im Buddy-System gelernt: Die SchülerInnen der damaligen 4. Klassen setzten sich mit dem Stoff auseinander, gliederten und vereinfachten die Informationen und gaben diese schließlich an die SchülerInnen der 1. Klassen weiter.
Vor allem die Wasserrübe (eine Pflanze, für die es bei uns eine Unzahl von Bezeichnungen gibt) ist in kulturgeschichtlicher Hinsicht für uns interessant: Sie war in unserem Tal früher in jedem Bauerngarten zu finden (schon zu Zeiten Maria Theresias), war vor allem in mageren Zeiten ein Grundnahrungsmittel - heute kennt sie fast niemand mehr. In Interviews mit Vertretern der Großelterngeneration sammelten die SchülerInnen Informationen zur früheren Verbreitung und Verarbeitung. Diese wurden in Mathematik statistisch ausgewertet und graphisch dargestellt.
Im Bereich „Biologie und Umweltkunde“ lernten die SchülerInnen Anbau und Pflege der Pflanzen, gute und schlechte Nachbarn sowie Methoden der biologischen Schädlingsbekämpfung (Kohlweißlingsraupen) kennen. Die Bepflanzung unseres Gartens erfolgt nach gemeinsamer Planung mit den SchülerInnen. Diese kümmern sich um die Vorzucht, die Aussaat und die Pflege. In Chemie wurden die Prozesse, die bei der Sauerkrautherstellung vor sich gehen, untersucht.
Dass Kraut und Rüben als regionale, saisonale Lebensmittel von Bedeutung sind, die in der kalten Jahreszeit wertvolle Nährstoff- und Vitaminlieferanten darstellen, wurde vor allem im Fach „Ernährung und Haushalt“, aber auch beim jährlichen Erntefest behandelt. Aus den geernteten Krautköpfen wurde – in unseren neu erworbenen Gärtöpfen – Sauerkraut hergestellt.
Als die Wasserrübe noch allseits bekannt war, fand sich auch ein praktisches Utensil für den rohen Verzehr in den Haushalten: ein Rübenschäler aus Holz. Diese Schäler stellten unsere SchülerInnen – nach alten Vorlagen – im Werkunterricht aus Zirbenholz her. Da die Wasserrüben zum Rohverzehr (z. B. als Pausensnack oder als Kostprobe für daheim) so reißenden Absatz fanden, verschoben wir die Herstellung von Rübenkraut auf das kommende Jahr, in dem wir noch mehr von der beliebten Pflanze anbauen werden.
Verschiedene Gerichte wurden im Kochunterricht ausprobiert. Die SchülerInnen sammelten Rezepte, die sie als Mini-Kochbuch im Informatikunterricht und im Rahmen des Erntefestes zusammenfassten, beim Elternsprechtag präsentierten und mit nach Hause nahmen.
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