ÖKOLOG-Schulen sind Schulen zum Wohlfühlen. Sie engagieren sich für die Umwelt und suchen nachhaltige Lösungen für soziale, ökonomische und ökologische Fragestellungen.

Klimaschutz-Packen wir´s an!

Schule: NÖMS St.Aegyd
KoordinatorIn: Benetti Thomas
DirektorIn: Kurz Julia
Inhalt
Angeregt von SchülerInnen - als sie vom täglichen Gasverbrauch an unserer Schule erfuhren - wurde das Langzeitprojekt „Energiefit werden- packen wir’s an“ bereits am 19.12.2011 mit einer thermographischen Untersuchung des Schulgebäudes gestartet.
Gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern der 3. und 4.Klassen wurde der Aufbau der obersten Geschoßdecke und der Dachstuhlanbindung erhoben. (Probebohrung). Der Gebäudegrundriss wurde dem Fluchtwegplan entnommen und daraus eine Fläche von 657 m² errechnet. Gleichzeitig wurde festgestellt, dass ca. 40% der umlaufenden Mauerbanklänge einen Spalt zwischen der UK Dachschalung und der Außenmauer zwischen 0 und 4 cm aufweist.
Wir nahmen dann am „Carbon Detectives Wettbewerb- Sonderpreis“ teil, um das Dämmmaterial für eine Geschoßdecke (=Sonderpreis) zu gewinnen. Leider ohne Erfolg. Da unsere Gemeinde sehr finanzschwach ist („Sanierunsgemeinde“), wurde das Projekt zwar aufgeschoben, aber nicht vergessen.

Im Frühjahr 2013 war dann von seiten der Gemeinde die Finanzierung der Dämmung der obersten Geschoßdecke gesichert.

Im Herbst 2013 begannen dann unter Einbindung aller SchülerInnen die Arbeiten. Gemeinsam wurden die Dämmplatten vom LKW abgeladen und in einer „Kette“ bis auf den Dachboden hinauf weitergereicht. Im Unterricht wurde dann der Sinn dieser Dämmung besprochen.
Einige SchülerInnen der 3.Klasse halfen in ihrer Freizeit freiwillig dem Schulwart und den Gemeindearbeitern beim Verlegen der Dämmplatten auf dem Dachboden. Auch Eltern zeigten sich interessiert.

In jeder Klasse wurde ein/e „Energieverantwortliche/r“ auf Zeit ernannt. Dieser hat für das Schließen der Fenster nach dem Unterricht zu sorgen, für das Abdrehen der Beleuchtung und – nach einem Zeitplan – für das Zurückdrehen und Aufdrehen der Heizkörperventile. In der Heizperiode ist er/sie auch für das Schließen der Tür beim Verlassen der Klasse verantwortlich.

Die „Energieverantwortlichen“ der 3.Klasse sind für die Eintragungen im Energietagebuch, das unser Schulwart schon seit Jahren führt, mitverantwortlich. Sie übernehmen das Ablesen der Erdgas- und Stromzähler und das Eintragen in die Tabellen. Bei einem KEl-Gespräch (Kinder -Eltern-Lehrer - Gespräch) zeigte einer der Schüler seinen Eltern, welche Tätigkeit er da machen muss und erklärte ihnen alles ganz genau. Die Eltern waren sehr beeindruckt.
Im MA-Unterricht der 3. und 4. Klasse wurden dann die Werte mit den Vorjahren verglichen. So erfuhren die Schülerinnen und Schüler, dass der Verbrauch nach dem Verlegen des Dämmmaterials von November 2013 bis März 2014 zum Vergleichszeitraum 2013 um 25% niedriger war.

Die Kinder lernen Messgeräte kennen und können diese auch ablesen. Sie können Messdaten auswerten und grafisch darstellen.
Außerdem können die Schülerinnen und Schüler erkennen, wo in der Schule und im Haushalt Energie gespart werden kann. Es soll ihnen bewusst werden, dass Energiesparen ein Beitrag zum Klimaschutz ist. Durch die Veröffentlichung in der Gemeindezeitung hoffen wir, Anregungen zum Dämmen des eigenen Hauses gegeben zu haben.

Die Schülerinnen und Schüler der 4.Klasse führten im Rahmen des MA-Unterrichtes Messungen zum Stromverbrauch verschiedener Lampen durch und werteten diese Daten aus. Jede Schülerin und jeder Schüler führte einen Tag lang ein Energietagebuch. Die Frage lautete: „Wo verbrauche ich im Laufe eines Tages Energie?“ Anhand der Aufzeichnungen folgte eine Diskussion über mögliche Einsparungen.

Zu Schulveranstaltungen, wie Sport- und Projektwochen, Wettkämpfen usw. fahren wir mit öffentlichen Verkehrsmitteln, sofern das möglich ist. Auch unsere Anregungen, mehr mit dem Rad zu fahren und sich nicht täglich mit dem Auto bis vor die Schultür fahren zu lassen, wurden und werden gut angenommen.

In den Unterrichtsfächern „Ernährung und Haushalt“, „Biologie und Umweltkunde“ und „ Physik/Chemie“ wurden Themen wie „Klimaschutz beginnt im Einkaufswagen“, „Tipps zur Reduktion des CO2-Fußabdrucks, „Wir kochen mit saisonalen und regionalen Produkten“, „Restverwertung“, Lebensmittelverschwendung,... in Projekten behandelt.

Mit unserem Schulgarten wollen wir den Schülerinnen und Schülern vermitteln, dass mit dem Anbau von Gemüse, Kräutern und Obst im eigenen Garten ein Beitrag zum Klimaschutz möglich ist.

Im Unterrichtsfach „Ernährung und Haushalt“ werden die Produkte aus unserem Schulgarten, den die Schülerinnen und Schüler teils im Unterricht und teils in ihrer Freizeit mitbetreuen, verarbeitet. Die Schülerinnen und Schüler erfahren so, dass regional erzeugte Lebensmittel weniger Treibhausgase verursachen als weit gereiste, dass weniger Fleisch und Wurst zu essen, sich positiv auf das Klima auswirkt und dass Gemüse auch gut schmecken kann.

Alle Arbeiten im Schulgarten (Schülerinnen und Schüler pflanzen, pflegen und gießen, ernten und verarbeiten verschiedene Produkte, fassen Kompost um,...) sind ein fester Bestandteil im Jahresablauf. Mit einem von den Schülerinnen und Schülern zubereiteten Klimamenü wird unser „Kürbisfest“, an dem Eltern, Lehrerinnen und Lehrer sowie Vertreter der Gemeinde und natürlich unsere Kinder teilnehmen, immer ein großer Erfolg.

Aktueller Umsetzungsstand und Dauer der geplanten Klimaaktion

Die Dämmarbeiten am Dachboden sind abgeschlossen. In der nächsten Ausgabe der Gemeindezeitung wird die Bevölkerung unseres Ortes über die Kostenersparnis informiert.

Unser Schulgarten und die Verarbeitung der Produkte aus dem Schulgarten begleiten uns schon einige Jahren und werden auch in Zukunft Bestandteil unserer Arbeit sein. Auf Wunsch der Kinder legen wir heuer ein Erdäpfelbeet an.

Bei einer Projektpräsentation berichtet jede Klasse bzw. Gruppe über die Ergebnisse ihrer Arbeiten zu diesem Thema.

Als Ökolog-Schule verpflichten wir uns, weiterhin unseren Schulalltag ökologisch zu gestalten und einen konkreten Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung zu leisten. Wir wollen natürlich mit unserem Projekt vor allem eine Verbesserung der Energiebilanz unserer Schule erreichen, die Kinder zum Energiesparen in der Schule und in ihrem persönlichen Umfeld anregen und ihnen bewusst machen, dass Energiesparen ein Beitrag zum Klimaschutz ist.

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