ÖKOLOG-Schulen sind Schulen zum Wohlfühlen. Sie engagieren sich für die Umwelt und suchen nachhaltige Lösungen für soziale, ökonomische und ökologische Fragestellungen.

Sozialprojekt mit der Wohngemeinschaft Spitzzicken

Schule: BHAK/BHAS Oberwart
KoordinatorIn: MMag. Mager Marlene
DirektorIn: MMag. Lonyai Andreas
Inhalt
Am 25. März 2009 haben wir mit den Überlegungen für unser Projekt begonnen. Durch Brainstorming sammelten wir viele Ideen und entschieden uns dann einstimmig für ein soziales Projekt. In der darauffolgenden Stunde wurden erneut durch Brainstorming konkrete Themen gesucht.
Wir teilten uns in Dreiergruppen auf und jede Gruppe erarbeitete einzelne Themen. Diese Themen wurden in der nächsten Stunde von den einzelnen Teams vorgestellt.
Bei der folgenden Abstimmung erhielten zwei der ausgearbeiteten Schwerpunkte die gleiche Punkteanzahl.
Diese waren Spenden sammeln für einen kranken Bub und den Spieletag mit den Kindern der Wohngemeinschaft in Bernstein. Das Projekt Bernstein erhielt die absolute Mehrheit.
Nach der Kontaktaufnahme mit der Wohngemeinschaft Bernstein wurden wir an die Zweigstelle in Spitzzicken weitergeleitet. So nahmen wir mit der Wohngemeinschaft in Spitzzicken Kontakt auf und erklärten unser Vorhaben. Der Leiter und die Betreuer waren begeistert und unterstützen uns tatkräftig.
Einige Schülerinnen und Schüler statteten der Wohngemeinschaft einen Besuch ab, um sich einen Eindruck zu verschaffen. So konnten wir mit der Planung des Spieletags beginnen.

Zu Beginn teilten wir uns in vier Gruppen, welche die Themenbereiche Spiele, Musik, Öffentlichkeitsarbeit und Essen ausarbeiteten.


Spiele:
Die Spielegruppe erarbeite die Beschreibungen der einzelnen Spiele, klärte, wer für welche Spielestation verantwortlich ist, und wer die nötigen Spielmaterialien beschafft. Einige davon konnten wir uns von der Turnhalle holen.

Musik:
Die Musikgruppe suchte passende Lieder für den Spieletag und stellte CDs zusammen. Die Musikanlage und die nötigen Boxen stellte uns freundlicherweise die Wohngemeinschaft Spitzzicken zur Verfügung.

Öffentlichkeitsarbeit:
Die Gruppe, die für den Themenbereich Öffentlichkeitsarbeit verantwortlich war, befasste sich mit dem Werdegang der Wohngemeinschaft Spitzzicken und sammelte die nötigen Informationen.

Essen:
Die Gruppe, die für den Bereich Essen zuständig war, erstellte einen Speiseplan.


Am Freitag, dem 12. Juni 2009, war es dann soweit. Um 12 Uhr versammelten wir uns in der Wohngemeinschaft Spitzzicken und trafen die Vorbereitungen für den Ablauf des Spieletages.
Nach korrektem Aufbau unserer einzelnen Spielestationen probierten wir diese sogleich aus, um sie auf ihre Tauglichkeit zu testen. Währenddessen kümmerten sich Herr Weiss und unsere Musikgruppe um die Soundanlage. Als wir mit den Vorbereitungen fertig waren, besprachen wir noch einmal den Ablauf, sodass dieser Tag reibungslos ablaufen kann.
Nervös warteten die Kinder bei der Gartentüre, bis sie dann endlich um dreiviertel 2 von den Betreuerinnen herausgeführt wurden. Neugierig liefen die „Kleinen“ zu den einzelnen Stationen und wollten alles ausprobieren. Mit sehr viel Engagement erklärten wir den Kindern die Spielregeln und führten ihnen die Spiele vor. Noch etwas schüchtern fanden sie auch schon die ersten Spielkameraden.
Die Bastelecke war bei den Kindern sehr beliebt. Nicht nur die Kleinen, sondern auch wir hatten viel Spaß dabei, uns gegenseitig mit den Tattoogelschreibern zu bemalen. Einige sportbegeisterte Schüler unserer Klasse forderten die jungen Burschen heraus, auf dem Sportplatz der WG Fußball zu spielen. Besonders die Ball- und Laufspiele waren sehr beliebt bei den Kindern und machte auch den „Großen“ eine Menge Spaß.
Um 15:30 Uhr legten wir eine kurze Kaffee- und Kuchenpause ein, um uns für den restlichen Tag zu stärken. Nach einer halben Stunde Pause fuhren wir mit den Spielen fort. Dabei wurden auch schon die ersten Freundschaften geschlossen. Auch der Sesseltanz förderte die Gemeinschaft sehr.
Herr Weiss, der Leiter der sozialpädagogischen Wohngemeinschaft, und ein paar Betreuerinnen waren während unseres Spieletages anwesend, um uns zu unterstützen. Um halb 6 begannen wir mit dem Abbau der Stationen. In der Zwischenzeit trafen ein paar Schülerinnen und Schüler die Vorbereitungen für das Abschlussessen, bei dem es eine Vielzahl von Aufstrichen gab, die von mehreren Schülern aus unserer Klasse mit Liebe zubereitet wurden. Nach dem Essen verabschiedeten wir uns von den Kindern und verließen sie wieder schweren Herzens.
Der Spieletag war ein großer Erfolg und machte uns allen sehr viel Spaß.

Gründe für Aufenthalt bzw. wie man aufgenommen wird
In der Wohngemeinschaft finden sowohl Buben als auch Mädchen Unterkunft. Die zu betreuenden Kinder sind im Alter von 2 bis 18 Jahren, wobei das Eintrittsalter nicht höher als 12 Jahre sein sollte, um eine möglichst harmonische Gruppendynamik zu erhalten. Die Gründe für eine Unterbringung in einer Wohngemeinschaft sind meistens eine Überforderung der Eltern, meist im Zusammenspiel mit Alkohol oder Drogen. Häufig ist auch körperliche Gewalt oder sexueller Missbrauch ausschlaggebend.
Nun kann es vorkommen, dass nicht alle Kinder, die einen Platz benötigen würden, in der Wohngemeinschaft untergebracht werden können. Wenn es aufgrund der bereits erwähnten Gründe jedoch zu einer Unterbringung kommen muss, hat der zuständige Sozialarbeiter die Aufgabe, den bestmöglichen Platz für das Kind zu finden. Gerade im Burgenland gibt es viele Wohngemeinschaften, sodass auch ein geeigneter Platz gefunden werden kann.

Ziele der Wohngemeinschaft
Wichtige Ziele dieser Arbeit sind einerseits, den Kindern und Jugendlichen Selbstständigkeit und Eigenverantwortung beizubringen. Andererseits sollen sie ihre Stärken und Schwächen herausfinden, damit sie auch mit ihren Defiziten umgehen können. Ein weiteres Anliegen ist die Entwicklung eines realistischen Zukunftsbildes der Kinder. Die Zeit, in der die Kinder in der Wohngemeinschaft untergebracht sind, soll für die Kinder und Eltern eine Zeit des Übens darstellen. So soll ihnen die Möglichkeit gegeben werden zu lernen, einen anderen Weg zu beschreiten als bisher.

Als Höhepunkte im Jahresablauf werden Feste und Feiern gezählt, welche ebenfalls wichtige Mittel zur Entwicklung und Formung der Persönlichkeit sind. Aufgrund enger Kooperation mit den Lehrerinnen und Lehrern der Minderjährigen solle eine optimale Lernförderung in Hinblick auf das Ausbildungsziel gewährleistet werden. Außerdem sollen die Bewohner der WG den verantwortungsbewussten Umgang mit ihren Finanzen in Erfahrung bringen. Beim Auszug sollen die jungen Erwachsenen eigenständig und selbstverantwortlich Entscheidungen treffen können.
Die sozialpädagogische Wohngemeinschaft bietet für 15 Kinder und Jugendliche Platz, die rund um die Uhr betreut werden.

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